Cookies

Cookie-Nutzung

Ameisen im Garten – so wirst du die Insekten dauerhaft los

Ameisen haben im Garten wie jedes andere Insekt auch ihre Berechtigung. Doch nimmt die Ansammlung der Tiere überhand, geht die Toleranz schnell verloren. Es gilt zunächst, die Ursache für das massenhafte Auftreten zu ermitteln, um die Plage dauerhaft beseitigen zu können. Hast du diese ermittelt, kannst du Ameisen im Garten mit einigen einfachen Hausmitteln schnell wieder los werden.
Besonderheiten
  • Ameisen richten keinen Schaden an
  • oft Hinweis auf Blattläuse
  • bei Störungen ziehen sie um
  • Verzicht auf Chemikalien
  • vorbeugende Maßnahmen ergreifen
Das Wichtigste zusammengefasst
  • Ameisen richten grundsätzlich keinen Schaden an. Nichtsdestotrotz werden sie bei großen Populationen oft als Plage wahrgenommen.
  • Bei der Bekämpfung solltest du auf Chemikalien verzichten, sondern lieber auf einige Hausmittel zurückgreifen. Es hilft auch, die Tiere zu stören – dann ziehen sie von ganz allein um.
  • Ameisen ernähren sich vom Honigtau der Blattläuse. Treten plötzlich viele Ameisen auf, ist das vielleicht ein Hinweis auf Blattlausbefall.

Ameisen

Ursachen von Ameisen im Garten

Ameisen besiedeln extrem unterschiedliche Lebensräume. Sie sind sowohl kälte- als auch hitzeresistent, ertragen feuchte, schattige Gebiete ebenso wie trockene Wärme und siedeln sich in Wäldern, Gebüschen oder auf Feldern in nahezu allen Klimazonen an. Damit ist auch der heimische Garten ein beliebter Lebensraum für die kleinen Insekten.

Oft wandern Ameisen aus angrenzenden Wäldern in den Garten. Andere Arten, die auf Holz spezialisiert sind, finden im naturnahen Garten mit alten Bäumen optimale Voraussetzungen. Und dann gibt es da noch den Blattlausbefall, der den Tieren ein reichhaltiges Buffet liefert.

Ameisen im Garten – ein gutes oder schlechtes Zeichen?

Zunächst sind Ameisen im Garten ein gutes Zeichen, das auf einen vielfältigen Lebensraum hindeutet. Die staatenbildenden Insekten sorgen dafür, dass das Ökosystem im Gleichgewicht bleibt, indem sie Abfälle und tote Tiere beseitigen. Daneben tragen sie zur Verbreitung von Pflanzensamen bei, fressen Insekten- und Schneckeneier. Einige Arten, die in der Erde leben, verbessern zudem die Bodenqualität durch die optimierte Belüftung und fressen dort den Honigtau von Wurzelläusen weg.

Sind Ameisen schädlich?

Ameisennester im Beet können sich allerdings durch die Gänge negativ auf das Pflanzenwachstum auswirken. Auch schützen sie Blattläuse vor Fressfeinden, um weiterhin vom Honigtau zu profitieren.

Und dann ist da natürlich der ästhetische Aspekt: Die Hügel aus Erde und Sand passen einfach nicht zum perfekt gepflegten Garten. Wirklich schädlich sind die Insekten deshalb aber nicht.

Gelbe und rote Ameisen – welche Arten gibt es?

Im Garten gibt es gleich eine ganze Reihe verschiedener Ameisen. Anders als fliegende Ameisen wirst du die meisten vermutlich niemals sehen, da sie weitgehend im Verborgenen leben. So gibt es eine Vielzahl verschiedener Weg- und Waldameisen, die du oft anhand ihrer Farbe erkennen kannst.

NameTypLebensraumNahrungMerkmale
Braune WegameiseHolzbewohnermorsches HolzHonigtau von Blattläusenzweifarbig
Schwarze WegameiseErdbewohnerHohlräume unter Steinen, Rasenflächen und BeetenHonigtau von Wurzelläusendunkelbraun bis schwarz, silbrig behaart, 3-5 mm groß
Glänzend-schwarze HolzameiseHolzbewohnermorsches HolzHonigtau von Blattläusentiefschwarz, glänzend
Gelbe WiesenameiseErdbewohnerRasenflächen und BeeteHonigtau von Wurzelläusenhellgelb bis braungelb, 2-4 mm groß
Zweifarbige WegameiseHohlraumbewohnerTotholz, Hohlräume unter SteinenHonigtau, tote Insektenrotgelb bis rotbraun, dunkelbraun
WaldameisenErd- und HügelnesterWald, morsches HolzInsekten, Larven, Raupen und Spinnentieren sowie Kadaver und Honigtaubis 10 mm groß
Knotenameisen wie Rote GartenameisenErd- und Hügelnestermorsches Holz, Beete, moosbewachsener RasenInsekten, Nektar, Pflanzensamenbraunrot
Gelbe Diebsameise (Feuerameise)Erdbewohnersandiger, trockener Bodenandere Ameisen und deren Nahrungsvorrätegelblich, 2-6 mm
RossameisenBaumbewohnertotes HolzHonigtau von Blattläusenschwarz bis braunschwarz, bis 18 mm groß
Wohlriechende HausameiseGärten und Häuserfeuchtwarmes Klimamenschliche Lebensmittelbraun, bis 3 mm groß

Beliebte Hausmittel gegen Ameisen

Ameisen mit Hausmitteln oder Chemikalien zu bekämpfen ist gar nicht so einfach. Die Tiere sind territorial und verteidigen ihr Revier gegen andere Eindringlinge und Ameisenvölker. Beseitigst du also eine Kolonie, wird die nächste nicht lange auf sich warten lassen. Dennoch gibt es einige Methoden, um die lästigen Insekten loszuwerden.

Pflanzen, die Ameisen besonders anziehen

Vor allem in den Tropen gibt es gleich eine ganze Reihe von Pflanzen, die Ameisen geradezu magisch anziehen. Sie finden hier Nahrung und Lebensraum – und schützen die Pflanzen gleichzeitig vor Fressfeinden. Hierzulande lässt sich eine solche Symbiose vor allem bim Kirschlorbeer beobachten, der einen besonders zuckerhaltigen Saft produziert, den Ameisen lieben.

Umgekehrt gibt es auch Pflanzen, die Ameisen tendenziell eher meiden. Setze diese ins Beet, um auch andere Pflanzen vor Ameisen zu schützen. Dazu gehören z. B.:

  • Tomaten
  • Lavendel
  • Wacholder
  • Kerbel
  • Majoran
  • Farne

Backpulver und Essig – eher ungeeignete Hausmittel

Backpulver und Essig mögen zwar geeignet sein, um Ameisen aus dem Garten zu vertreiben, haben hier allerdings nichts verloren, da die Substanzen schnell in den Boden eindringen und das Gleichgewicht hier stören.

Gleichzeitig hat Backpulver den Effekt, dass die Tiere qualvoll verenden. Gerade bei geschützten Arten wie der Waldameise solltest du auf die Methode daher verzichten.

Kaffeesatz – nur von kurzfristiger Wirkung

Kaffeesatz funktioniert Erfahrungsberichten zufolge mal mehr, mal weniger gut gegen Ameisen im Garten. Vermutlich liegt die Wirkung an dem Geruch. Damit dieser sich auch so entfaltet, dass die Ameisen flüchten, solltest du ihn direkt auf ein Ameisennest streuen. Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die Tiere zurückkehren, sobald der intensive Duft nachlässt.

Zimt sorgt für Verwirrung bei Ameisen

Wenngleich sich Ameisen durch Zimt nicht aus dem Garten vertreiben lassen, so eignet sich der strenge Geruch des Gewürzes, um Ameisenstraßen zu unterbrechen. Das Aroma verwirrt die Insekten, sodass sie der Spur der Straße nicht weiter folgen können.

Auch andere ätherische Öle wie Lavendel, Nelken oder Chilipulver sind bei Ameisen unbeliebt. Als natürliche Barriere wirken auch Kreide oder Gartenkalk. Streust du eine Linie vor die Terrassentür, bleiben die Ameisen aus dem Haus fern.

Kann man Ameisen im Garten umsiedeln?

Die Antwort lautet eindeutig: ja. Das erfordert meist allerdings etwas Geduld. Stelle dazu einen mit Holzwolle gefüllten Blumentopf mit der Öffnung nach unten auf die Ameisenstraße. Dann heißt es abwarten, bis die Ameisen ganz automatisch anfangen, ihr Nest in den Blumentopf umzusiedeln. Ist der Umzug abgeschlossen, d. h. tragen die Ameisen keine Puppen mehr in den Blumentopf, entferne ihn vorsichtig mit einer Schaufel und trage ihn mindestens 30 Meter vom alten Nest weg.

Flucht durch Störungen

Da die Tiere gleichbleibende Bedingungen bevorzugen, tragen Störungen im Lebensablauf über kurz oder lang dazu bei, dass die Tiere umziehen. Das ist vor allem dann der Fall, wenn sie ihre Brut in Gefahr wähnen. Mögliche Methoden, mit denen du Ameisen stören kannst, sind z. B.

  • Das Plattdrücken von Ameisennestern im Beet. Alternativ reicht es schon aus, das Nest mit einem Stock zu bearbeiten. Durch das Hineinstechen werden die Gänge verschüttet.
  • Bei einigen Arten hilft auch das Fluten der Gänge, da die Tiere ihre Brut dann nicht mehr aufziehen können. Manche Ameisen kommen damit allerdings gut zurecht, da sie schließlich auch mit monsunartigem Starkregen fertig werden.
  • Widme dich der Bekämpfung der Blatt- und Wurzelläuse. Damit geht eine wichtige Nahrungsquelle verloren und die Ameisen ziehen freiwillig um.
  • Eine Gestaltung der Gartenwege mit Basaltsplitt oder anderen groben Materialien und die Abdichtung der Fugen mit Mörtel schaffen einen unattraktiven Lebensraum für Ameisen – ist allerdings auch optisch nicht jedermanns Sache.

Für ein besseres Ökosystem: Ameisen im Garten ansiedeln

Ameisen sind extrem nützliche Insekten, ohne die das gesamte Ökosystem zusammenbrechen würde. Wenn dich die Tiere im Garten nicht stören, kannst du Ameisen sogar gezielt ansiedeln, indem du einen Lebensraum schaffst, in dem sich Ameisen wohl fühlen. Die Tiere werden schon bald von ganz allein kommen.

Weiterführendes

Hier findest du einen Vergleich von verschiedenen Hausmitteln. Welches hilft am besten?

Auch der MDR hat sich der Thematik angenommen und einige Tipps bereitgestellt:

Kaffeesatz vertreibt nicht nur Ameisen aus dem Garten, sondern wirkt gleichzeitig als Dünger:

Einen weiteren Tipp – Ameisen mit Nematoden vertreiben – hat der NDR parat:

Kommentar schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

nach oben